Planung und Bau der Aussenanlagen

Die Außenanlagen des RSC umfassen heute die Landliegeplätze und die Steganlagen. Im Jahre 1975 begannen die Segler, das östliche Ufer zu einer Seglerbasis herzurichten. Das wichtigste war zunächst ein Jollensteg, von dem die Boote ablegen und auch wieder anlegen konnten. Willi Becker konstruierte ihn als 6,50 m langen Schwimmsteg, der von 12 Ölfässern getragen werden sollte. Das war eine schöne Arbeit für die Lehrwerkstatt der Firma Streif, die sich auch sogleich ans Werk machte. Die Ölfässer, natürlich in gereinigtem Zustand, stellte der Autohändler Müller zur Verfügung. Noch in der gleichen Saison konnte der Steg zu Wasser gelassen werden. Er wurde zwischen vier stählernen Ankerpfählen so befestigt, das er sich problemlos dem veränderlichen Wasserstand anpassen konnte. Erreichbar war er über einen 3,50 m langen Landsteg. Der Steg wurde von allen Seglern und vom DLRG gerne benutzt. Daß er manchmal ins Schwanken geriet, ist eine Eigenart der Schwimmstege und gefiel vor allem den Kindern.Die wenigste Zeit verbringt eine Jolle im Wasser und so wurde die Schaffung eines Landliegeplatzes immer dringlicher. Es war wiederum Willi Becker, der sich 1976 an die Planung machte und die Unterlagen dem zuständigen Ministerium zur Genehmigung vorlegte. Als diese beim RSC einging, war der untere Teil des Landliegeplatzes mit seinen Stellflächen, der Slipanlage, der Befestigung der Böschung mit Stahlbetonplatten und einer Treppe bereits fertiggestellt. Der obere Teil des Landliegeplatzes wurde 1978 begonnen und ganz in Eigenleistung geschaffen. Es entstanden dem Verein lediglich die Materialkosten. Insgesamt erbrachten die Mitglieder bis zu diesem Zeitpunkt genau 600 Arbeitsstunden. Nun war die Anlage schon wesentlich besser zu nutzen, aber fertig war sie noch lange nicht. Jetzt galt es, das Ufer entlang des Clubgeländes richtig zu befestigen. Dies wurde 1980 mit gebrauchten Eisenbahnschwellen der DB realisiert und hat sich bis heute gut bewährt. Gleichzeitig verlängerte man noch die Slipanlage um einige Meter, um eine größere Sicherheit beim Zuwasserlassen der Boote zu haben. Einige dieser Boote wurden im Laufe der Zeit immer größer und so ergab sich die Notwendigkeit, Wasserliegeplätze zu schaffen.Der Bau eines zusätzlichen Schwimmsteges ließ somit nicht lange auf sich warten und im Jahre 1981 gingen die Segler wieder mit viel Einsatz ans Werk. Der neue Steg wurde ebenfalls aus Holz gefertigt. Als Schwimmkörper wurden Pontons aus Glasfaserbeton mit einem Innenkern aus Styropor verwendet. Am Kopfende war ein Quersteg zur Nutzung durch die DLRG angebaut, wofür diese sich mit einem finanziellen Zuschuß bedankte. Diese Steganlage, nunmehr bestehend aus einem Jollen- und Wasserliegersteg, genügte nun einige Jahre den Ansprüchen der Segler. Bei den im Sommer häufig wechselnden Wasserständen hatte sie immer die gleiche Höhe zum Wasserspiegel, blieb aber trotzdem eine recht wackelige Angelegenheit. Als der See im Herbst 1986 wegen Renovierungsarbeiten an der Staumauer völlig abgelassen wurde, entschlossen wir uns zum Bau von festen Stegen. Zusätzlich sollte noch ein Steg für die Wasserlieger entlang des Ufers bis zum Überlauf entstehen. Der Wasserspiegel war bald soweit zurückgegangen, daß wir die alten Stege demontieren und abräumen konnten. Als Stützen für die neue Anlage besorgten wir uns 50 gebrauchte, aber noch gut erhaltene Telefonmasten. Diese wurden auf die richtige Länge zurechtgeschnitten und in den Boden eingelassen. Nachdem sie mit Längs- und Querstreben stabilisiert und ausgerichtet waren, ließen wir die Erdlöcher mit Sand zulaufen. Jetzt konnten die kesseldruckimprägnierten Balken und Bretter angebaut und die Beschläge montiert werden. Nachdem wir auch die Uferbefestigung renoviert und die Slipanlage erneuert hatten, war nach einer Arbeitsleistung von 775 Stunden das Werk vollbracht und der Winter konnte kommen.Und er kam! Die Arbeiten der Gemeinde an der Staumauer waren ebenfalls abgeschlossen, so daß die Verantwortlichen für den Stausee den Ablauf wieder zudrehten und das Wasser ansteigen ließen. Im gleichen Maße, wie das Wasser stieg, sanken die Temperaturen in den Keller. Als der Pegelstand die neuen Stege erreicht hatte, begann für uns alle ein Lehrstück in Sachen Naturkräfte. Auf die Idee, den Ablauf wieder aufzudrehen, kam leider niemand. Hilflos mußten wir mit ansehen, wie das Eis einige der Pfähle wie Streichhölzer wegknickte, wie der Jollensteg in die mit Eisenbahnschwellen bewehrte Uferbefestigung gedrückt wurde und dort die Platten des Gehweges zusammenschob. Die drei neuen Stege und die Uferbefestigung wurden stark beschädigt und wir konnten nichts tun als auf das Ende des Winters und des Eises zu warten. Alles noch einmal? Ganz so schlimm wurde es nicht. Nach dem Rückgang des Eises packten wir noch einmal kräftig zu und bekamen die Stege unter teilweise akrobatischem Einsatz wieder hin. Für das Eindrücken der Pfähle verwendeten wir eine Handramme mit Benzinmotor, mit der sonst Schotter und Verbundsteine befestigt werden.Nur ein Segler weiß, was ein Segler alles tun muß, bis er endlich aufs Wasser kommt.