Erfahrungen von Peter Ohl zum 517er

Erfahrungen des Clubkameraden Peter Ohl

Mit meinem L17 habe ich die Erfahrung gemacht, dass er bis 5 Bft bei entsprechendem Trimm des Großsegels und der Genua noch sicher zu segeln ist. Dann ist es aber auch erforderlich, dass sich Steuermann und Vorschoter mit den Füßen in die Ausreitgurte hängen und wie eine Jolle ausreiten. Vor einigen Jahren hatten wir bei Regatten eine Trapezeinrichtung zum Ausreiten benutzt, was sich aber nicht bewährte. Die Stabilität der Boote machte den Einsatz des Vorschoters im Trapez selten erforderlich und ließ so die Einrichtung schnell wieder verschwinden. Der Anstieg des Altersdurchschnitts der Segler spielte dabei auch eine Rolle. Wir sind alle keine Jollensegler mehr.

Noch eine Erfahrung habe ich im Laufe der Jahre gemacht: Unsere Boote sind nur für Binnenreviere geeignet und kommen z.B. mit den Wellen der Ostsee auch bei mäßigen Winden nicht gut zurecht. Sie stampfen sich in den Wellen fest und man spürt, wie der ganze Rumpf arbeitet. Vor allem das Schwert macht Geräusche, die man so noch nicht gehört hat. Auf dem Ijsselmeer, wo die Wellen noch kürzer und steiler sind, brach mir 2011 bei der Überfahrt das Ruder ab.

In unseren Revieren lässt der Wind dagegen häufig auf sich warten. Wer bei unseren Booten in einer Regatta bei schwachen achterlichen oder raumen Winden keinen Spinnaker setzen kann, wird nach hinten durchgereicht und hat keine Chance. Es sei denn, er segelt einen 517. Der wird mittlerweile von der Firma Wassersport Bubel in Bexbach gebaut, die die Formen und die Rechte an dem Boot erworben hat.

Der 517 ist die jüngste Version dieser Bootsklasse, die mit dem 510 begann und die nichts mehr mit ihm gemeinsam hat als nur noch die Kimmkiele. Es gab nach der Aufnahme des 517 in unsere Einheitsklasse, die an dieser Stelle ihren Namen nicht mehr verdient, viel Ärger und einige Austritte, denn der 517 ist aus konstruktiven Gründen definitiv schneller als der L17 und erst recht als der 510. Was beim 517 gegenüber dem L17 geändert wurde, wissen nur einige Eingeweihte und die sagen nichts. Sicher ist aber wohl, dass er nicht aus dem L17 weiterentwickelt wurde, um langsamer zu segeln.

Wir haben in unserer Klasse nur ein Ausnahmetalent, der mit seinem uralten L17 in fast jeder Regatta die 517 hinter sich lassen kann. Trotzdem: Dabei sein ist alles und deshalb bleibt unsere Klasse zusammen. Gekämpft wird um jeden Platz, auch um die Weitergabe der roten Laterne.

Die Leiden der roten Marylen