Am 23. September stand in Bobenheim-Roxheim der Eulenburg-Cup im Kalender, für mich eine Premiere an einem neuen Revier. Beim Wassersportverein Roxheim gibt es auch einen besonderen Unterschied zu anderen Vereinen: Das Clubhaus steht nämlich nicht an der Slipanlage sondern auf der anderen Seite des Sees, was aber organisatorisch super gelöst wurde und kein Problem war. Auf einer großen Fläche konnten wir also die Boote aufbauen, es waren Laser (Radial) und 420er, die nur von Jugendlichen gesegelt wurden.
Trotz sehr wenig Wind startete die Wettfahrtleiterin Maren Winkel pünktlich um 14 Uhr die erste Wettfahrt. Bei leichtem Wind mit gelegentlichen Flautenlöchern konnten Vincent Michalek und ich uns absetzen und einen großen Vorsprung zu den anderen aufbauen konnten und dabei noch ein paar 420er überholten. Letztlich konnte ich das Duell (durch einen zugegeben glücklichen Winddreher auf der letzten Kreuz) für mich entscheiden.
Der zweite Lauf folgte kurz darauf bei ähnlichen Verhältnissen, nur dieses Mal segelte Vincent ohne mich nach vorne und ich kam als sechster nach der zweiten Runde Dreieck-Schleife um die Leetonne, als ich bemerkte, dass darauf die Flagge für Bahnverküzung befestigt war. Eigentlich hatte ich schon mit meiner Platzierung abgeschlossen und fuhr Richtung Ziellinie, die auch schon beiderseits mit blauen Flaggen bestückt war. Bei dem Versuch, vielleicht doch noch den ein oder anderen einzuholen, merkte ich, dass der Zweite. Dritte, Vierte und der Fünfte Richtung Luvtonne und nicht ins Ziel kreuzten. Also nutzte ich meine Chance und ging als Zweiter hinter Vincent, der schon lange fertig war, über die Linie. Da merkten auch die anderen, wo sie hin mussten und drehten schnell um.
Der dritte Lauf begann mit ein wenig mehr Wind als zuvor, was aber auch nicht allzu lange hielt; auch diese Wettfahrt wurde wieder auf zwei Runden verkürzt. Ich erwischte zwar einen sehr guten Start, wurde aber auf dem Vorwindkurs überholt und kam nur noch als siebter ins Ziel. Nachdem alle Boote abgebaut waren. verteilen wir uns auf die Autos (und den Club-Bus) und fuhren zum großen Clubhaus, wo der Abend nach leckerem Essen und einem großen Lagerfeuer zu Ende ging:
Sonntags morgens fuhren wieder alle zum Vereinsgelände, wo wir uns für den letzten Lauf vorbereiteten. Wir liefen zwar aus, hatten aber Mühe, überhaupt zum Startschiff zu kommen, wo wir für eine halbe Stunde anlegten, nur um danach wieder zurück zu treiben, denn das Wasser war wirklich spiegelglatt.
Also machten sich nach dem Abbauen alle auf den Weg zum Clubhaus, wo die Siegerehrung stattfand. Vincent gewann somit die Regatta mit zwei zweiten und einem ersten Platz gefolgt von Janne Hannemann, der der den dritten Lauf gewonnen hatte, auf Rang zwei und mir auf drei.
Aber das war noch nicht das Ende. Am Abend zuvor gab es eine Verlosung, bei der vier Segler eine Heißluftballonfahrt gewinnen konnten. Und da meine Schwester Hannah, die mit Johanna Kusch 420er gesegelt war, ausgelost worden war, fuhren wir wieder zum Clubgelände, wo der Ballon schon zum Aufblasen bereit lag. Dem zuzu¬sehen war schon ein Spektakel, aber damit zu FAHREN (nicht fliegen!) ist ein ganz neues Erlebnis, was man so schnell nicht mehr vergisst.
Es war also eine schöne Regatta, zwar mit wenig Wind, aber das wurde vom tollen Drumherum und den netten Leuten wieder ausgeglichen.
Ich freue mich schon auf nächstes Jahr.
Niklas Schneider
GER 211914